Die Polizei hat auf dem Augsburger Herbstplärrer eine zunehmende Gewalt registriert. Jugendbanden aus einzelnen Stadtteilen bekämpfen sich, heißt es, andere Volksfestbesucher allerdings lassen sie aus dem Spiel. Die Gewalt, die sich teils auch gegen Beamte richtet, wurde von der Polizei am Montag bei einer Plärrer-Zwischenbilanz als Alarmsignal eingestuft. Die Stadt Augsburg dagegen betont, dass der Plärrer "als sicheres Familienfest für jedermann" einzustufen sei. Ordnungsreferent Frank Pintsch sieht jedenfalls kein generelles Problem mit jugendlichen Besuchern auf dem Plärrer. Er betont, dass die Stadt selbst aktiv zum Schutz der Besucher beitrage.
Wenn es Ärger beim Plärrer gebe, so der CSU-Politiker, handle es sich meist um kleine Gruppen von zehn Leuten: "Hier ist zu betonen, dass jegliche Pauschalierung gegenüber Jugendlichen falsch wäre, sondern sich Fehlverhalten – wie in allen anderen Altersgruppen und sozialen Personengruppen – auf einzelne bezieht."
Augsburgs Ordnungsreferent sieht keine Gefährdung für Plärrer-Besucher
Pintsch erkennt in Abstimmung mit der Polizei keine Gefährdung für andere Besucher des Volksfestes. Die bisher friedliche Atmosphäre am Plärrer werde nicht beeinträchtigt. Pintsch sagt, dass er sich über die Situation informiert habe: "Ich habe mir als Ordnungsreferent mehrfach vor Ort am Plärrer selbst ein Bild gemacht und einen Eindruck verschafft. Zuletzt war ich am Samstagnachmittag und Samstagabend vor Ort, dies im Rahmen eines privaten Besuches."
Das jetzige Sicherheitskonzept mit Einlasskontrollen und breiteren Verkehrsflächen am Gelände habe sich sehr gut bewährt. Nicht nur die Polizei sorge für Sicherheit am Gelände. "Der städtische Ordnungsdienst ist in enger Abstimmung mit der Polizei für das Umfeldmanagement, also die Bereiche außerhalb des Plärrergeländes, zuständig." Auch hier könne man keine beziehungsweise nur wenige Auffälligkeiten feststellen. Pintsch: "Die Beobachtung im Umfeld des Plärrers bezieht sich dabei explizit auch auf etwaige Jugendgruppen." Zum zweiten Mal sei beim Volksfest eine „Mobile Wache“ des Ordnungsdienstes eingesetzt. Städtische Mitarbeiter würden in Richtung Seitzsteg "als Anlaufstation von Jung und Alt gut angenommen", so Pintsch.
Veranstalter des Plärrers ist das städtische Marktamt, die Kooperation mit Polizei sei eng, man bespreche sich täglich. Man trifft sich stets um 16.30 in der Plärrerwache. Die Verantwortlichen des Marktamtes seien freitags und samstags bis Betriebsende präsent. Die Polizei hatte bei ihrer Halbzeitbilanz berichtet, dass bislang sechs Personen, die wegen Gewalttätigkeiten auffielen, mit einem Plärrerverbot belegt worden seien. Sie dürfen das Volksfest in diesem Jahr nicht mehr besuchen. Pintsch klärt über das Vorgehen auf: "Über die Plärrerverbote entscheidet das Marktamt beziehungsweise spricht diese aus." Die das Verbot auslösenden Sachverhalte würden dem Marktamt von der Polizei zugeleitet. Sollte sich jemand dem Verbot widersetzen und dabei entdeckt werden, wird ein Zwangsgeld in Höhe von 250 Euro fällig. Zudem gebe es eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.