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Augsburg
Jesiden zu Prozess um geplanten Ehrenmord: "Wir bringen doch niemanden um"
Die Mordpläne eines jesidischen Vaters an seiner Tochter wühlen die Gemeinschaft in Augsburg auf. Die strengen Heiratsgesetze seien ein Problem, sagt ein Experte.
Verbrechen gegen Jesiden sind als Völkermord anerk       -  Zwei Kuscheltiere hängen an einem Zaun vor einem Massengrab im Nordwesten des Iraks. Jesiden werden Jahrtausenden verfolgt. Um das Überleben zu sichern, entwickelten sich strenge Hochzeitregeln.
Foto: Benno Schwinghammer, dpa | Zwei Kuscheltiere hängen an einem Zaun vor einem Massengrab im Nordwesten des Iraks. Jesiden werden Jahrtausenden verfolgt. Um das Überleben zu sichern, entwickelten sich strenge Hochzeitregeln.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:28 Uhr

Am Augsburger Amtsgerichtläuft ein Prozess, der bundesweit für Aufsehen sorgt. Angeklagt sind ein jesidischer Vater und sein Sohn. Über vier Jahre sollen die beiden die jüngere Tochter drangsaliert haben. Im Mai letzten Jahres sollte es zum Äußersten kommen. Das Mädchen musste in der elterlichen Wohnung mit anhören, wie die Familie über den Mord an ihr beratschlagte. Der Vater hatte nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft festgestellt, dass sie mit einem muslimischen Jungen in Augsburg liiert war. Der Vater soll sie aufgefordert haben, sich von einer Lechbrücke zu stürzen. Auch der Freund des Mädchens soll von dem 44-Jährigen mit dem Tod bedroht worden sein. Das Mädchen floh, das Jugendamt nahm sie in Obhut und vermittelte sie in eine Pflegefamilie. Wie leben Jesiden in Augsburg– und was sagen sie zu dem aufwühlenden Fall?

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