Die Zahl der Wohnmobile in Augsburg hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamts waren im Jahr 2014 in der Stadt 1308 Wohnmobile registriert. Zehn Jahre später sind mit 2663 mehr als doppelt so viele Wohnmobile zugelassen. In den Corona-Jahren 2021 und 2022 verzeichnete die Stadt den größten Anstieg. Die gestiegene Anzahl an Wohnmobilen wirft für viele Camper aber die Frage nach Abstellmöglichkeiten abseits der Saison auf.
In Haunstetten gibt es seit mehr als zehn Jahren eine sogenannte Camper-Box. Peter Müller, Immobilienunternehmer und selbst Camper, hat diese Garagenanlage damals errichtet. Insgesamt 35 Wohnmobile und -wagen stehen dort in abgetrennten Einheiten. "Die Nachfrage hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Viele Leute suchen nach Unterstellmöglichkeiten", sagt Müller. Die Mieter der Camper-Box kämen zum Großteil aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg, allerdings seien darunter sogar drei aus München. "Letztes Jahr gab es starken Hagel. Am Tag danach haben sich viele gemeldet, die ihr Wohnmobil bislang auf der Straße hatten und sagten, dass sie das nicht noch einmal erleben wollen", erinnert sich Müller. Aber auch bei ihm sind alle Stellplätze belegt. Garageneinheiten würden in der Regel nur freiwerden, wenn ein Mieter sein Wohnmobil aufgebe oder versterbe.
Viele Wohnmobile parken dauerhaft auf Augsburgs Straßen
Da es in Augsburg und Umgebung wenig Stellplätze gibt, bleiben viele Augsburgerinnen und Augsburgern darauf angewiesen, ihre Wohnmobile und -wagen am Straßenrand zu parken. So wie an der Proviantbachstraße. "Manchmal ist es wirklich schlimm, dann steht hier die ganze Straße entlang eines nach dem anderen", sagt eine Anwohnerin. "Gerade wenn Besuch kommt, ist das ein großes Problem." Wie sie stören sich viele Augsburger an der großen Zahl von Wohnmobilen, die vor ihrer Haustür parken. Auf Anfrage bestätigt Ordnungsreferent Frank Pintsch, dass hierzu regelmäßig Beschwerden eingingen.
Für Wohnmobile bis zu einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen – was der Regelfall sei – gelten allerdings dieselben Parkregelungen wie für Autos. Das heißt, dass sie unbegrenzt lange parken dürfen. Wohnwagen dagegen dürfen zwei Wochen unbewegt an der selben Stelle parken. "Wenn Wohnmobile und Wohnwagen im öffentlichen Raum abgestellt werden, kann das die Parksituation verschärfen", heißt es von der Stadt. Allerdings seien mögliche Regularien laut Mobilitäts- und Tiefbauamt aktuell kein Thema.