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Augsburg, Innenstadt
Bühne frei für die Sommernächte 2023: Das ist der Stand der Planung
Nach einer dreijährigen Pause wird bei den Sommernächten Ende Juni wieder groß in Augsburg gefeiert. Die Stadt schießt mehr Geld zu – und es gibt Neuerungen.
Michael Hörmann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:27 Uhr

Am Ostersonntag begann der Augsburger Frühjahrsplärrer, zwei Wochen lang dauert das Volksfest, zu dem nach Schätzungen von Schaustellern eine halbe Million Besucher erwartet werden. Die Menschen möchten nach den Einschränkungen durch Corona wieder feiern, sagt Schausteller-Chef Josef Diebold. Während der Plärrer bereits seit dem Vorjahr wieder in regulären Bahnen läuft, sieht es beim Augsburger Stadtfest anders aus. Die Sommernächte fielen drei Jahre lang aus, um die Austragung in diesem Jahr wurde lange gezittert. Erst im Februar gab die Stadt Augsburg ihr Okay, sie stellt auch mehr Geld als in der Vergangenheit zur Verfügung: Statt bislang 100.000 Euro sind es 200.000 Euro. Die Sommernächte geben sich aber nicht nur deshalb einen anderen Anstrich. Es gibt Neuerungen gegenüber 2019.

Sommernächte 2023: Es bleibt bei drei Veranstaltungstagen

Die Zahl von drei Veranstaltungstagen bleibt: Von Donnerstag, 29. Juni, bis Samstag, 1. Juli, wird an vielen Plätzen in der Innenstadt gefeiert. Allerdings ist der Termin ausnahmsweise um eine Woche nach hinten gerückt. Normalerweise werden die Sommernächte am letzten Juni-Wochenende ausgetragen. Dieser Termin war allerdings bereits vergeben, dann findet die Lange Kunstnacht statt. Bis tief in die Nacht haben an diesem Samstag Museen, Kirchen, Konzertsäle und Hinterhöfe geöffnet. Auch der Rathausplatz ist in das Programm mit eingebunden. Im Vorjahr kamen mehr als 3500 Gäste zu den 200 Veranstaltungen. 

Die Sommernächte mussten also weichen, was von den Machern auch mit der lange Zeit unklaren Perspektive erklärt wird. Wie gewohnt wird das Stadtfest von Augsburg Marketing im Auftrag der Stadt Augsburg gemanagt, die politische Zuständigkeit liegt im Wirtschaftsreferat. An der Austragung bestehe kein Zweifel, sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle: "Auch wenn der Vorbereitungszeitraum kurz war, ist nach Rücksprache mit Augsburg Marketing die Durchführung gesichert." Dies liege unter anderem an der Treue der Sponsoren. Hauptsponsor ist das französische Unternehmen Forvia, besser bekannt unter dem früheren Namen Faurecia. 

Stadtfest in Augsburg: Sommernächte kosten 735.000 Euro

Das Stadtfest 2023 ist mit einem Etat von 735.000 Euro kalkuliert. 315.000 Euro sollen durch Einnahmen aus Standgebühren und Sponsoring abgedeckt werden, 220.000 Euro kann die Marketing-Gesellschaft, die ohnehin von der Stadt einen Zuschuss erhält, selbst beisteuern. Der Stadtrat gab weitere 200.000 Euro frei, denn die Kosten liegen höher als in der Vergangenheit. Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing, begründet dies mit höheren Sicherheitsvorkehrungen. Zudem machen sich die gestiegenen Personalkosten bemerkbar. Grund ist die Erhöhung des Mindestlohns für Sicherheitskräfte. 

Bei den Abläufen des Stadtfestes gibt es Änderungen gegenüber 2019. Der Königsplatz ist dieses Mal kein Bestandteil einer Festzone mit Bühne. Aus Sicherheitsaspekten soll er nicht bespielt werden, heißt es. Im Kö-Park wird daher erstmals ein großer Fahrradparkplatz eingerichtet. Hingegen wird die Bürgermeister-Fischer-Straße ins Programm eingebunden. Was im Straßenzug passiert, in dem unter anderem die großen Häuser Schuh Schmid und Galeria Karstadt liegen, lässt Schmölz noch offen. 

Das Motto der Sommernächte orientiere sich an früheren Veranstaltungen, sagt Hübschle: "Flanieren, Feiern und Freunde treffen." Die Sommernächte bleiben weiterhin das größte Stadtfest in Bayern. Auftritte von zahlreichen Bands und Solokünstlern und -künstlerinnen sind fix. Die Gastronomie, die finanziell ins Risiko geht, ist mit vielen Imbiss- und Getränkeständen vertreten. Man hofft dabei auf "gutes Festwetter", sagt Schmölz. Eine Verschiebung der Sommernächte sei nicht möglich. 

Stadtfest in Augsburg: Die Bühne am Ulrichsplatz bleibt

Sehr gut angekommen ist in früheren Jahren die große Bühne am Ulrichsplatz. Die Firma MAN Energy Solutions hat sich als Sponsor der Augsburger Philharmoniker allerdings zurückgezogen und finanziert daher auch nicht mehr die Bühne. Referent Hübschle versichert aber, "selbstverständlich wird es am Ulrichsplatz wieder eine Bühne mit einem kulturellen Programm geben". Der Platz habe sich etabliert und werde auch in Zukunft zu den Höhepunkten der Augsburger Sommernächte gehören.

Ähnlich wie beim Plärrer werden Besucherinnen und Besucher bei den Sommernächten nicht gezählt. Man geht davon aus, dass an starken Besuchertagen zehntausende Gäste unterwegs waren. Eine Parallele zum Volksfest gibt es ferner: Die Polizei hat schon vor Jahren Videokameras installiert, um einen Überblick auf das Festgeschehen zu erhalten. Beim Frühjahrsplärrer sind die Kameras erstmals im Einsatz.

 
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