Die Rockfabrik, einer der bekanntesten Nachtklubs in Augsburg, schließt. Wie Geschäftsführer Markus Höltl auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt, wird der Betrieb ab sofort eingestellt. Veranstaltungen, die für das kommende Wochenende in der Rockfabrik angesetzt waren, wurden bereits verschoben. "Eine Ära hat ihr Ende erreicht", sagt Höltl. Das Aus nach 37 Jahren in der Riedingerstraße sei aber alternativlos.
Die Rockfabrik in Augsburg schließt nach 37 Jahren
Hintergrund der kurzfristigen Schließung sind offenbar akute Sicherheitsmängel am Gebäude, die eine Prüfung durch den TÜV offenlegte. Konkret soll es dabei um Brandschutzvorgaben gehen. Höltl spricht von "Versäumnissen der Gebäudeeigentümer", durch die die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet sei. Trotz mehrfacher Hinweise seien die Mängel und Defizite nicht beseitigt worden. "Bedauerlicherweise" sei die Eigentümerin nicht bereit, "noch Gelder in die Liegenschaft zu investieren". Sie verweigere "jegliche Art der Kooperation". Als Betreiber sei es folglich "indiskutabel, die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter zu riskieren." Dem Vernehmen nach gibt es bereits seit vergangenem Jahr rechtliche Auseinandersetzungen zwischen dem Betreiber und den Gebäudeeigentümern.
Nach Auskunft von Höltl erreichte ihn die Anordnung der Stadt, die Rockfabrik schließen zu müssen, am Mittwoch. Daraufhin habe man keine andere Wahl gehabt, als den Betrieb unmittelbar zu stoppen. Die Vorbereitungen, die Räumlichkeiten im Keller des Gebäude zu räumen, liefen bereits.
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Die Schließung soll allerdings nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Rockfabrik sein. Wie Höltl bestätigt, hat man bereits eine konkrete neue Örtlichkeit im Blick. Auch wenn der Schock noch tief sitze und auch ein wenig Wehmut dabei sei, könne man jetzt "positiv in die Zukunft blicken". Die Verhandlungen zur neuen Location seien weit fortgeschritten, nähere Details könne man zeitnah bekannt geben. Die Gebäudeigentümer waren am Donnerstagabend für keine Stellungnahme zu erreichen.
In sozialen Netzwerken rief die Ankündigung etliche Reaktionen hervor. Ein Nutzer kommentierte, er sei "den Tränen nahe", eine andere Nutzerin schrieb, sie habe "ihre ganze Jugend" dort verbracht und sei entsprechend traurig.