Arnika gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen und wird bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin genutzt. In Deutschland ist die "Echte Arnika" eine besonders geschützte Pflanzenart und in einigen Regionen sogar vom Aussterben bedroht, laut dem Landesamt für Umwelt.
Die wissenschaftliche Bestätigung ihrer Wirksamkeit macht Arnika umso interessanter. Erfahren Sie mehr über diese Heilpflanze in diesem Artikel.
Was ist Arnika?
Die Arnika-Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler und erreicht eine Höhe von etwa 60 Zentimetern. Sie wächst hauptsächlich in Europa, insbesondere in den Alpen, und steht unter Naturschutz. Das Sammeln von Arnika in der Natur ist daher nicht erlaubt. Arnika blüht von Mai bis August und enthält giftige Stoffe, weshalb sie nur äußerlich angewendet werden sollte.
Arnika: Ein Steckbrief rund um Heimat, Größe und typische Kennzeichen
- botanische Bezeichnung: Arnica montana
- Andere Namen: Bergwohlverleih, Wundkraut, Kraftwurz
- Anwendungsbereiche: unter anderem Muskel- und Gelenkschmerzen, Prellungen, Blutergüsse
- Typische Kennzeichen: große gelbe Blütenköpfe
- Heimat: Europa; Hauptvorkommen in Mitteleuropa
- Besonderheit: Arnika steht unter Naturschutz und wurde 2001 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Kurze Geschichte der Heilpflanzen
Heilpflanzenspielen bereits seit Tausenden von Jahren eine wichtige Rolle im Leben der Menschen, da sie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe bereits früh zu medizinischen Zwecken genutzt wurden. Bereits in 60.000 Jahre alten Gräbern in Ägypten konnten Überreste von Heilkräutern nachgewiesen werden, was auf eine frühe Nutzung schließen lässt. Lange Zeit wurde das erworbene Wissen mündlich weitergegeben, es gibt aber auch viel alte schriftliche Sammlungen über die Heilwirkung von Kräutern – zum Beispiel eine Papyrusrolle, die auf das Jahr 1500 v. Christus datiert wurde und mehr als 800 Texte und Rezepturen rund um Heilkräuter enthält.
Früher wurde die Heilwirkung der Pflanzen mit Magie gleichgesetzt. Diese Annahme hielt sich hartnäckig, teilweise bis ins Mittelalter, obwohl bereits viele griechische und römische Gelehrte sich dafür einsetzten, dass Wirkung und Aberglaube klar getrennt werden. Zum Beispiel erforschte Hippokrates, der von 460 bis 377 v. Chr. lebte, etwa 230 Heilpflanzen und ihre Wirkung auf konkrete Krankheitsursachen, was ihn zu einem der berühmtesten Ärzte des Altertums machte. Dieses medizinische Wissen wurde immer weiter geführt und bildet die Grundlagen der heutigen Medizin. Laut dem Ärzteblatt gibt es mehr als 28.000 Pflanzenarten, die einen medizinischen Nutzen haben – wahrscheinlich sogar noch mehr. Viele Inhaltsstoffe und Wirkungen sind im deutschen Arzneibuch festgehalten, es gibt aber immer wieder neue Einträge.
Arnika: Welche Wirkung hat die Pflanze?
Die Hauptwirkstoffe der Arnikablüten sind Sesquiterpenlactone, darunter Helenalin, ein natürlicher Entzündungshemmer, Flavonoide und Cumarine. Die Blüten der Arnika enthalten auch ätherisches Öl.
Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP), ein Dachverband europäischer Gesellschaften für Pflanzenheilkunde, hat laut der Zeitschrift für Phytotherapie eine äußerliche Anwendung einer Arnika-Tinktur positiv bewertet. Die Tinktur soll unter anderem bei Blutergüssen, Prellungen und Entzündungen helfen. Auch bei rheumatischen Beschwerden kann Arnika über Tinkturen, Salben oder Gel helfen. Die Tinkturen werden meist aus den Blüten hergestellt, da diese die aktiven Inhaltsstoffe enthalten. Die Arnikawurzel ist laut der Zeitschrift für Phytotherapie weniger gebräuchlich.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Studien, die eine Wirksamkeit der Arnikablüten bestätigen konnten. Demnach zeigten Arnika-Produkte eine positive Wirkung bei Osteoarthritis und einer Erkrankung der Beinvenen. Die Pflanze gilt als entzündungshemmend, schmerzlindernd und antimikrobiell.