Die Beifußblättrige Ambrosie ist eigentlich nicht heimisch in Europa, hat sich aber mittlerweile auch bei uns eingenistet. Die Pflanze gilt als gefährlich, weil ihre Pollen starke Allergien auslösen können – sogar bei Nicht-Allergikern. In einigen Landkreisen gibt es deshalb ehrenamtliche Naturschutzwächter, die auf das Ambrosia-Vorkommen achten – zum Beispiel in Aichach-Friedberg. Wie kann man eine Verwechslung vermeiden und wo kommt die Ambrosie vor?
Ambrosia im Steckbrief: Wichtige Infos vorab
- Botanischer Name: Ambrosia artemisiifolia
- Saison: Juli bis September
- Hauptblütezeit: August und September
- Höhe: Bis zu 1,8 Meter
- Deutsche Namen: Beifußblättrige Ambrosie, Beifußblättriges Traubenkraut
- Herkunft: Nordamerika
- Warum gilt sie als gefährlich? Die Pollen können starke Allergien auslösen.
- Wo tritt sie häufig auf? An Straßenrändern, in Gärten und auf Schnittblumenfeldern. Generell kann sie in der Nähe von Vogelfutterplätzen zu finden sein.
Was macht die Ambrosia so gefährlich?
Laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) stellt die Verbreitung der Ambrosia in Süddeutschland ein Gesundheitsrisiko dar. Sie kann nur durch Samenbildung überleben, weshalb die Blüten eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Pollen produzieren – und zwar teilweise eine Milliarde pro Pflanze. Zudem hat die Ambrosia ein hohes allergenes Potenzial. Laut dem Umweltbundesamt können bei Kontakt mit der Pflanze allergische Reaktionen, wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und – im schlimmsten Fall – allergisches Asthma entstehen. Das Tückische: Selbst Nicht-Allergiker können durch die Pflanze starke Allergiesymptome haben.
Wie das Universitätsklinikum Tübingen berichtet, können Allergiker während der Blütezeit der Ambrosia auch unter verringerter Belastungsfähigkeit leiden. In Deutschland kommt Asthma ausgelöst durch Ambrosia noch selten vor, die Fälle werden sich Experten zufolge aber vermutlich in den kommenden Jahren häufen.
Ambrosia erkennen: Wo tritt sie häufig auf?
Ambrosia kann als Verunreinigung im Vogelfutter vorkommen, weshalb sie laut dem LfL häufig in der Nähe von Vogelfutterplätzen zu finden ist. Experten der Uniklinik Tübingen raten, den Bereich rund um Futterstellen im Garten zu beobachten. Doch auch an Grünstreifen entlang der Autobahnen und Bundesstraßen ist die Pflanze häufig zu finden. Etwa 40 Prozent der gemeldeten Funde lassen sich Grünstreifen zuordnen. Zu den typischen Standorten gehören auch Schnittblumenfelder zum Selbstpflücken. Laut dem LfL liegt das ebenso an verunreinigtem Vogelsaatgut. Grund ist der Anbau: Die Ambrosia kann auf Sonnenblumenfeldern nicht bekämpft werden. Die verunreinigten Sonnenblumenkerne landen dann im Vogelfutter.
Ambrosia im Garten: Was tun?
Einzelne Pflanzen können selbst entsorgt werden. Laut dem Julius Kühn-Institut sollten blühende Pflanzen unbedingt mit Handschuhen und einem Mundschutz ausgerissen werden. Das LfL empfiehlt sogar eine "dicht sitzende Staubmaske". Wichtig bei der Entsorgung: Die Wurzel muss auch mit abgerissen werden. Anschließend kann sie in einer Plastiktüte im Hausmüll entfernt werden. Allergiker sollten die Arbeit nicht selbst durchführen und sich Unterstützung bei der Entsorgung holen.
Junge Pflanzen – die noch nicht blühen – können laut dem Julius Kühn-Institut auch ohne Mülltüte über die Mülltonne entfernt werden. Bei der Entsorgung sollte darauf geachtet werden, dass sich die Samen nicht weiter verbreiten können. Deshalb sollte die Ambrosia nicht kompostiert werden.
Wer einzelne Pflanzen oder sogar größere Bestände findet, sollte sich an die örtlichen Behörden werden. Die Informationen können zum Beispiel beim Grünflächen- oder dem Pflanzenschutzamt eingereicht werden. Der Hintergrund: In Bayern gibt es seit 2007 ein Aktionsprogramm zur Bekämpfung der Ambrosia. Die Meldungen unterstützen die Behörden dabei, den Bestand im Blick zu behalten. Zudem bietet das LfL Karten an, in denen die Funde eingetragen werden können.
Ambrosia erkennen: So vermeiden Sie eine Verwechslung
Die Keime der Beifußblättrigen Ambrosie ähneln bestimmten Kamillearten. Später ähnelt die Ambrosia eher dem Beifuß oder dem Gänsefuß – wobei die Blätter der Ambrosia haarig sind. Bei diesen Pflanzen besteht laut dem LfL Verwechslungsgefahr mit der Ambrosia:
- Gemeiner Beifuß
- Weißer Gänsefuß
- Zurückgebogener Amaranth
- Hundspetersilie
Charakteristische Unterschiede zwischen Ambrosia und dem Gemeinen Beifuß finden Sie hier:
Merkmal | Gemeiner Beifuß | Beifuß-Ambrosie |
Blätter | Unterseite silbrig weiß | beidseitig grün |
Stängel | unbehaart | behaart |
Wachstum | Ende Mai ca. 25 bis 50 cm hoch | Ende Mai ca. 10 bis 20 cm hoch |
Blühbeginn | Ende Juni | Mitte Juli |
Blütenstand | pyramidförmig | länglich und traubenförmig |
Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft