Die Nachricht schockierte am frühen Sonntagabend die Menschen in der MarktgemeindeAltenstadt. Im beschaulichen Ortsteil Untereichen hat sich ein grausames Verbrechen zugetragen. Ein Ehepaar wurde leblos in seinem Wohnhaus aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die beiden von einem bislang unbekannten Täter getötet wurden. Einige Informationen gibt es bereits zu dem Verbrechen.
Angehörige fanden das tote Paar am Samstagnachmittag in Wohnhaus in Untereichen
Die brutale Tat hat sich dabei jedoch schon früher zugetragen. Am Samstagnachmittag hatten sich Angehörige auf den Weg zum Wohnhaus des Paares in dem Altenstadter Ortsteil gemacht, nachdem sie zuvor vergeblich versucht hatten, den 70-jährigen Mann und die 55-jährige Frau zu erreichen. Vor Ort mussten die Verwandten dann die schreckliche Entdeckung machen: Sie fanden die beiden Leichen.
Seither ermittelt die Polizei, die die Öffentlichkeit dann am Sonntagabend über das Verbrechen informierte, mit Hochdruck und mehr als einem Dutzend Einsatzkräften. Auch ein Rechtsmediziner der Universität Ulm war mit am Tatort. Erste Ermittlungen führte der Kriminaldauerdienst aus Memmingen durch, weitere Ermittlungen übernahmen im Laufe des Samstags die zuständigen Fachkommissariate der KripoNeu-Ulm unter Sachleitung der StaatsanwaltschaftMemmingen. Die Neu-Ulmer Kripo hat für den Fall eine eigene Ermittlungsgruppe gebildet.
Auch der Hubschrauber, der am Sonntag das Aufsehen einiger Bürgerinnen und Bürger aus und um Untereichen erregt hatte, war im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den beiden Todesfällen unterwegs. Das bestätigte Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten, auf Nachfrage unserer Redaktion. Weitere Erkenntnisse habe der Einsatz des Hubschraubers in dem Fall aber noch nicht gebracht.
Diese zwei Szenarien kann die Polizei nach dem Tötungsdelikt von Altenstadt ausschließen
Viele der noch offenen Fragen, die sich nach solch einem Verbrechen immer stellen, seien derzeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen, hieß es. Unklar sei aktuell auch noch, aus welchem Umfeld der Täter oder womöglich auch die Täterin stammt, erklärt der Polizeisprecher weiter. Bedeutet: Die Polizei ermittelt auch da noch in alle Richtungen. Das Ehepaar könnte den Täter gekannt haben, womöglich war es aber auch ein Unbekannter. Die Frage nach einem konkreten möglichen Motiv erübrigt sich zum jetzigen Zeitpunkt also. Zwei Szenarien schließen die Beamten allerdings schon aus.
Ein potenzielles Unfallgeschehen passe nicht zu den Spuren vor Ort, sagte Pressesprecher Stabik. Diese weisen eben vielmehr auf Gewalt durch einen Dritten hin, auch wenn es am Gebäude nach dem Ermittlungsstand von Sonntagabend keine auffälligen Einbruchspuren gibt. Dennoch können die Ermittler nach aktuellem Stand auch einen erweiterten Suizid durch einen der Eheleute ausschließen. Zur genauen Todesursache - die Rede ist von "gewaltsam" - und dem genauen Todeszeitpunkt machte die Polizei am Sonntag noch keine Angaben.
Totes Ehepaar in Altenstadt: Erste Ermittlungsergebnisse gibt es wohl am Montag
Pressesprecher Holger Stabik geht davon aus, dass die Polizei im Laufe des Montags weitere Erkenntnisse zu dem Fall mitteilen kann. "Ich hoffe, dass wir dann ein paar Thesen ausschließen oder eben bestätigen können", sagte er gegenüber unserer Redaktion. Seine Hoffnung, im Laufe des Tages schon einen Täter präsentieren zu können, sei allerdings nicht besonders groß.
Über das getötete Paar hieß es aus Untereicher Kreisen, dass es eher zurückgezogen auf seinem gepflegten Anwesen am Mühlbach gelebt habe und nicht viele Kontakte ins Dorf gepflegt hatte.
