Die 24-Stunden-Pflege ist die beste Lösung, um Angehörige im eigenen Zuhause zu versorgen und zu pflegen. Man kann somit auf ein Pflegeheim verzichten und den Traum, im eigenen Heim alt zu werden, ermöglichen. Allerdings ist eine 24-Stunden-Pflegekraft teuer. Wie viel man genau aufwenden muss und welche Unterstützung es gibt, erklären wir hier.
Was bedeutet 24-Stunden-Pflege?
Bei der so genannten 24-Stunden-Pflege lebt die Pflegekraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person, erklärt der BIVA Pflegeschutzbund. So ist sie rund um die Uhr abrufbereit und auch bei nächtlichen Notfällen vor Ort. Damit das funktioniert, muss aber einiges gegeben sein. Es muss zum Beispiel ein Gästezimmer oder eine Einliegerwohnung vorhanden sein.
Aus Kostengründen werden häufig Menschen eingestellt, die keine Pflegefachkräfte sind, weswegen die 24-Stunden-Pflege häufig auch als 24-Stunden-Betreuung bezeichnet wird. Diese Betreuungskräfte haben dabei einen umfangreichen Aufgabenbereich. Sie kümmern sich um:
- Grundpflege, wie die Körperpflege, den Toilettengang, den Klamottenwechsel und Essen
- Betreuung, wie Unterhaltung im Alltag, Beschäftigung oder das Pflegen sozialer Kontakte
- Hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie Kochen, Putzen, Einkaufen und Wäsche waschen
Wichtig ist: Ist die betreuende Person keine ausgebildete Pflegefachkraft, dann darf sie keine Medikamente geben oder Spritzen setzen.
Was kostet die 24-Stunden-Pflege?
Die Kosten der 24-Stunden-Betreuung variieren je nach Qualifikation der Betreuungskraft, dem Umfang der Pflegeleistungen und den zusätzlichen Dienstleistungen, wie das Führen des Haushalts oder die Freizeitgestaltung. Laut Deutschem Pflegehilfswerk liegen die durchschnittlichen Kosten für eine 24-Stunden-Pflege zwischen 2500 und 4500 Euro im Monat.
Je nachdem kann sie damit sogar günstiger sein als so manches Pflegeheim. Allerdings sind dies nur die Kosten für die Dienstleistungen der Pflegekraft. Kosten für Verpflegung, medizinische Versorgung und Soziale Aktivitäten - die beim Pflegeheim inkludiert sind - kommen hier separat noch oben drauf.
Was zahlt die Pflegekasse für eine 24-Stunden-Betreuung?
Je nach Kostenhöhe und Pflegegrad der zu betreuenden Person kann es sein, dass die Kosten für die Pflege zu Hause teilweise oder sogar vollständig von der Pflegeversicherung übernommen werden. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, kann man bei der jeweiligen Pflegeversicherung erfragen. Laut Deutschem Pflegehilfswerk kann in einigen Fällen der Betreuungsanbieter die Kosten direkt mit der Pflegeversicherung abrechnen. Die Familie muss in diesem Fall das Geld nicht vorstrecken.
Je nach Region kann man in Deutschland zusätzlich zur Pflegeversicherung andere soziale Unterstützung erhalten, die bei den Kosten der 24-Stunden-Pflege helfen kann. Das kann in Form von finanziellen Mitteln, Sachleistungen oder Zuschüssen erfolgen. Welche Möglichkeiten und Hilfen es dafür genau gibt, erfährt man bei der Gemeinde oder den zuständigen Behörden vor Ort.
Was muss man bei einer 24-Stunden-Pflege beachten?
Es ist rechtlich natürlich nicht erlaubt, dass Arbeitskräfte ohne Pause und Urlaub oder Freizeit beschäftigt werden. Das gilt auch in der 24-Stunden-Pflege. Trotz dieses missverständlichen Namens müssen die in Deutschland geltenden arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen und Mindeststandards eingehalten werden. Wer das missachtet, macht sich strafbar.
Die Caritas empfiehlt aus diesem Grund, Arbeitskräfte nicht über Agenturen zu beschäftigen, sondern sie selbst anzustellen. So kann man sicher sein, dass alles nach rechten Dingen zugeht. Zur Unterstützung bieten viele Hilfsorganisationen Handreichungen an, die einem einen Überblick darüber geben, was man alles beachten muss, um eine Person anzustellen und ihre Rechte zu wahren.
Übrigens: Menschen, die ihre Angehörigen selbst pflegen, stehen zusätzliche Leistungen wie Sonderurlaub oder Arbeitslosengeld zu. In einigen Fällen übernimmt die Pflegekasse sogar die soziale Absicherung.