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Heilpflanzen
Aloe vera: Wirkung, Anwendung und Wissenswertes
Obwohl die Aloe vera es sonnig und trocken mag, fühlt sie sich auch auf heimischen Fensterbänken wohl. Interessante Infos rund um Wirkung und Anwendung gibt es hier.
Seit frühester Zeit wird Aloe vera eine heilende Kraft nachgesagt. Um sie zu ernten, sollte immer das unterste Blatt am Ansatz von der Pflanze abgezogen werden. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn       -  Seit frühester Zeit wird Aloe vera eine heilende Kraft nachgesagt. Um sie zu ernten, sollte immer das unterste Blatt am Ansatz von der Pflanze abgezogen werden.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Seit frühester Zeit wird Aloe vera eine heilende Kraft nachgesagt. Um sie zu ernten, sollte immer das unterste Blatt am Ansatz von der Pflanze abgezogen werden.
Elisa Jebelean
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:08 Uhr

Die "Echte Aloe", wissenschaftlich "Aloe vera" genannt, fühlt sich in warmen Gebieten am wohlsten. Dank ihrer fleischigen Blätter kann sie viel Feuchtigkeit speichern und so auch längere Durststrecken überleben.

Der Aloe vera wird bereits seit der Antike eine heilende Wirkung zugeschrieben, weshalb sie hierzulande eine beliebte Zimmerpflanze ist. Doch wie viel davon ist wissenschaftlich bestätigt?

Aloe vera im Steckbrief: Wuchshöhe, Herkunft und Eigenschaften

  • Wissenschaftlicher Name: Aloe vera
  • Gängigste Arten: Kapaloe (Aloe ferox), Echte Aloe (Aloe barbadensis / Aloe vera), Baumaloe (Aloe arborescens)
  • Größte Anbauländer: USA, Mexiko
  • Arten: insgesamt etwa 450
  • Anbaugebiete: subtropische und tropische Regionen
  • Blütezeit: meist im Frühjahr; Januar bis Februar
  • Aufbau der Blätter: dicke Cuticula (äußere Schicht), äußeres Blattfleisch und inneres Blattfleisch

Was ist Aloe vera?

Die Aloe vera gehört zu den Sukkulenten und kann sich demnach an hartes Klima anpassen. Sie können dank ihrer Fähigkeit Wasser in den Blättern zu speichern auch unter schwierigen Bedingungen überleben. Ihren natürlichen Lebensraum hat die Aloe vera hauptsächlich in subtropischen und tropischen Regionen, hierzulande kann sie aber auch gut als Zimmerpflanze angebaut werden. 

Die fleischigen Blätter der Aloe können je nach Art eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Die Aloe vera hat üblicherweise eine Wuchshöhe von etwa 90 Zentimetern. Die Blätter bauen sich aus drei Teilen auf: die dicke Rinde, genauer gesagt die Cuticula, das äußere Blattfleisch mit einem Wasser- und Mineraltransportsystem für die Pflanzen und das innere Blattfleisch, das den größten Teil der Pflanze ausmacht. In dem inneren Blattfleisch ist das Aloe-Vera-Gel enthalten, das bereits seit hunderten Jahren als Allheilmittel für Hautprobleme genutzt wird. Es besteht zu etwa 98 Prozent aus Wasser.

Aloe vera: Welche Wirkung wird der Pflanze nachgesagt?

Eine Aloe vera enthält "pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe", wie es in einer Forschungsarbeit in der National Library of Medicine heißt. Insgesamt wurden bisher mehr als 200 Inhaltsstoffe in der Aloe vera nachgewiesen. Laut der Verbraucherzentrale handelt es sich dabei hauptsächlich um:

  • Schleimstoffe aus Kohlenhydraten (Mucopolysaccharide)
  • Anthrachinone
  • Salicylsäure
  • Saponine
  • Enzyme
  • Aminosäuren
  • Vitamine
  • Mineralstoffe und andere Kohlenhydrate

Diesen Inhaltsstoffen – wie etwa Acemannan und Aloin – wird unter anderem eine antivirale, antibakterielle oder entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Die Pflanze soll aber auch abführend wirken und wurde deshalb in der traditionellen Medizin unter anderem in China, Ägypten und Japan verwendet.

Mit der Aloe vera wurden verschiedenste Hautprobleme, wie Verbrennungen und Psoriasis, aber auch innere Geschwüre und Verstopfung behandelt. Auch heutzutage werben viele Produkte mit dem Inhaltsstoff Aloe vera. Selbst in Badezusätzen, Reinigungsmitteln und Bettwäsche soll die Pflanze enthalten sein. Der tatsächliche Gehalt an Aloe vera Inhaltsstoffen variiert dabei aber stark, was selbstverständlich auch die vermeintliche gesundheitliche Wirkung beeinträchtigen kann.

Tatsächlich ist aber ein positiver Effekt von Aloe vera auf die Haut in mehreren Studien bestätigt worden. Obwohl einige positive Wirkungen wissenschaftlich umstritten sind – zum Beispiel eine schnellere Wundheilung durch Aloe vera – konnte laut einer Forschungsarbeit in der National Library of Medicine ein positiver Effekt auf Verbrennungen nachgewiesen werden.

Anwendung: Wie lässt sich Aloe vera zuhause verwenden?

Um die Inhaltsstoffe der Aloe vera als Nahrungsergänzungsmittel zu nutzen, müssen Bitterstoffe und Anthrachinone (abführende Stoffe) vom Blattfleisch getrennt werden, da sie nicht in Lebensmitteln enthalten sein dürfen. Zuhause sollte Aloe vera deshalb auf keinen Fall verzehrt werden. Laut der Verbraucherzentrale lässt sich eine Kontamination des Gels mit abführenden Stoffen auch durch das Abwaschen der Blätter nicht gänzlich vermeiden. Smoothies oder dergleichen sollten deshalb nicht mit der eigenen Aloe-Vera-Pflanze hergestellt werden.

Das Gel der Aloe vera hat kühlende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und eignet sich somit gut dazu, die Symptome eines Sonnenbrands zu lindern. Das geht folgendermaßen:

  • Zum Ernten eignet sich das unterste Blatt am Ansatz am besten. Generell gilt: Die ältesten Blätter sollten zuerst geerntet werden.
  • Das Blatt wird in gewünschter Größe abgeschnitten und der Länge nach geteilt.
  • Das schleimige Blattfleisch wird auf die betroffenen Hautstellen gelegt.

Ist Aloe vera giftig?

Aloe vera ist für Haustiere giftig. Knabbern Hunde oder Katzen an der beliebten Zimmerpflanze, kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Grund dafür, ist das in den Blättern enthaltene Aloin. Je nachdem, wie viel die Vierbeiner aufgenommen haben, können unter anderem folgende Symptome auftreten:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Lähmungen

Auch für den Menschen ist die Aloe vera nicht unbedenklich – zumindest bei unsachgemäßer Handhabung. Bei einer falschen oder übermäßigen Einnahme von Aloe vera Präparaten kann es zu Symptomen wie Durchfall, Phototoxizität und allergischen Reaktionen kommen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät davon ab, Nahrungsergänzungsmittel aus ungeschälten Aloe-Blättern zu verwenden. Die enthaltenen Anthranoide – mit Anthrachinonen als Untergruppe – wurden von der Internationalen Krebsforschungsagentur bereits 2016 als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Obwohl sich der Verdacht in Langzeitstudien an Ratten verhärtet hat, sind laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum dennoch weitere Studien für eine endgültige Beurteilung nötig.

 
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