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Commonwealth of Nations
Diese Länder sind Commonwealth-Mitglieder 2023
Das Commonwealth of Nations stellt eine Art Nachfolger des British Empire dar. Doch was hat es damit auf sich? Ein Überblick über Geschichte, Commonwealth-Mitglieder und Organisation.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:12 Uhr

Das Commonwealth of Nations ist auf dem Vermächtnis von Großbritannien als große Seefahrer-Nation aufgebaut. Es handelt sich dabei um einen losen Staatenbund, welcher zum Großteil ehemalige Kolonien von Großbritannien umfasst. Auch das Vereinigte Königreich selbst ist im Commonwealth vertreten.

Commonwealth of Nations: Geschichte und Gründung

Das Commonwealth wurde im Jahr 1931 gegründet. Bis zum Jahr 1947 lautete der Name noch British Commonwealth of Nations, bis der Zusatz "British" gestrichen wurde. Mit oder ohne den Begriff: Das Commonwealth of Nations kann als eine Art Nachfolger des British Empire gesehen werden. Seine Entstehung geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts und die Autonomiebestrebungen der Dominions Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika zurück.

Am 18. November 1926 wurde im Balfour-Bericht festgelegt, dass alle Dominions innerhalb des British Empire die Rolle von autonomen Gesellschaften einnehmen. Die Mitgliedstaaten des Commonwealth sind dabei aber weiter durch ihre Treue zur Krone verbunden. Am 11. Dezember 1931 wurde diese Regelung im Statut von Westminster festgehalten. Die Treue und Verbundenheit zur Krone stellt seitdem die einzige Verbindung zwischen den Mitgliedern dar. Eine Verfassung oder festgelegte Statuten gibt es keine.

Durch die Beitritte von Indien (1947), Sri Lanka (1948, damals als Ceylon) und Pakistan (1949) wuchs das Commonwealth. In der Folge kamen immer mehr ehemalige Kolonien hinzu, welche die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangten. Mittlerweile leben mehr als zwei Milliarden Menschen in Commonwealth-Staaten, was in etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht.

Alle Commonwealth-Staaten 2023 in einer Liste

Im Jahr 2023 sind 56 Staaten Mitglied im Commonwealth of Nations. Unterschieden wird bei diesen zwischen den Commonwealth Realms, welche den britischen Monarchen oder die britische Monarchin als Staatsoberhaupt anerkennen, und den sonstigen Mitgliedern. Im Folgenden sind alle Commonwealth-Mitglieder mit der Jahreszahl ihres Eintritts in das Commonwealth aufgelistet.

Commonwealth Realms:

  • Vereinigtes Königreich (1931)
  • Kanada (1931)
  • Australien (1931)
  • Neuseeland (1931)
  • Jamaika (1962)
  • Bahamas (1973)
  • Grenada (1974)
  • Papua-Neuguinea (1975)
  • Salomonen (1978)
  • Tuvalu (1978)
  • St. Lucia (1979)
  • St. Vincent und die Grenadinen (1979)
  • Antigua und Barbuda (1981)
  • Belize (1981)
  • St. Kitts und Nevis (1983)

Sonstige Commonwealth-Mitglieder:

  • Südafrika (1931) – 1961 ausgetreten, Wiedereintritt 1994
  • Indien (1947)
  • Pakistan (1947) – 1972 ausgetreten, Wiedereintritt 1989, Suspendierung von 1999 bis 2004 und 2007 bis 2008
  • Sri Lanka (1948) – bis 1972 Mitglied als Ceylon
  • Ghana (1957)
  • Malaysia (1957)
  • Nigeria (1960)
  • Sierra Leone (1961)
  • Tansania (1961)
  • Zypern (1961)
  • Trinidad und Tobago (1962)
  • Uganda (1962)
  • Kenia (1963)
  • Malawi (1964)
  • Malta (1964)
  • Sambia (1964)
  • Gambia (1965) – ausgetreten 2013, Wiedereintritt 2018
  • Singapur (1965)
  • Barbados (1966)
  • Botswana (1966)
  • Guyana (1966)
  • Lesotho (1966)
  • Eswatini (1968) – bis 2018 Mitglied als Swasiland
  • Mauritius (1968)
  • Fidschi (1970) – 1986 ausgetreten, Wiedereintritt im Jahr 1997, Suspendierung von 2000 bis 2001 und 2009 bis 2014
  • Tonga (1970)
  • Samoa (1970)
  • Bangladesch (1972)
  • Seychellen (1976)
  • Dominica (1978)
  • Kiribati (1979)
  • Vanuatu (1980)
  • Malediven (1982) – ausgetreten 2016, Wiedereintritt 2020
  • Brunei (1984)
  • Namibia (1990)
  • Kamerun (1995)
  • Mosambik (1995) – nie Teil des britischen Kolonialreichs
  • Nauru (1999)
  • Ruanda (2009) – nie Teil des britischen Kolonialreichs
  • Gabun (2022) – nie Teil des britischen Kolonialreichs
  • Togo (2022) – nie Teil des britischen Kolonialreichs

Commonwealth of Nations: Oberhaupt, Organisation und Commonwealth Games

Das Oberhaupt des Commonwealth ist der britische Monarch oder die britische Monarchin. Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. ist KönigCharles III. das Oberhaupt des Zusammenschlusses. Er ist das fünfte Oberhaupt.

  • KönigCharles III. (seit 2022)
  • Queen Elizabeth II. (1952 – 2022)
  • KönigGeorg VI. (1936 – 1952)
  • KönigEduard VIII. (1936)
  • KönigGeorg V. (1931 – 1936)

Die Rolle des Monarchen oder der Monarchin ist beim Commonwealth allerdings eine rein symbolische. Die Staatenverbindung zeichnet sich durch einen generellen Informationsaustausch aus. Jeder Mitgliedsstaat entsendet einen Vertreter in das Commonwealth Office, welches sich in London befindet. Alle vier Jahre findet mit den Commonwealth Games auch ein Sportereignis statt, bei dem sich die Mitgliedstaaten messen. Von Juli bis August 2022 wurden die letzten Commonwealth Games in England ausgetragen.

Das Tagesgeschäft des Commonwealth übernimmt ein Generalsekretär, welcher von den Commonwealth-Mitgliedern gewählt wird. Die Generalsekretäre des Commonwealth:

Name

Staat

Amtsantritt

Ende der Amtszeit

Arnold Smith

Kanada

1. Juli 1965

30. Juni 1975

Shridath Ramphal

Guyana

1. Juli 1975

30. Juni 1990

Emeka Anyaoku

Nigeria

1. Juli 1990

31. März 2000

Don McKinnon

Neuseeland

1. April 2000

31. März 2008

Kamalesh Sharma

Indien

1. April 2008

31. März 2016

Patricia Scotland, Baroness Scotland of Asthal

Dominica /

Vereinigtes Königreich

1. April 2016

amtierend

Neben dem Generalsekretär gibt es beim Commonwealth auch noch das Amt eines Vorsitzenden. Dieses nimmt immer der Staatschef eines Landes ein, in dem das nächste Gipfeltreffen des Staatenbundes stattfindet. Das Commonwealth Heads of Government Meeting, oder auch der CHOGM-Gipfel, findet alle zwei Jahre statt. Die Vorsitzende des Commonwealth:

Name Heimatstaat Amtsantritt Ende der Amtszeit
Thabo Mbeki Südafrika 12. November 1999 2. März 2002
John Howard Australien 2. März 2002 5. März 2003
Olusegun Obasanjo Nigeria 5. Dezember 2003 25. November 2005
Lawrence Gonzi Malta 25. November 2005 23. November 2007
Yoweri Museveni Uganda 23. November 2007 27. November 2009
Patrick Manning Trinidad und Tobago 27. November 2009 25. Mai 2010
Kamla Persad-Bissessar Trinidad und Tobago 26. Mai 2010 28. Oktober 2011
Julia Gillard Australien 28. Oktober 2011 27. Juni 2013
Kevin Rudd Australien 27. Juni 2013 18. September 2013
Tony Abbott Australien 18. September 2013 15. November 2013
Mahinda Rajapaksa Sri Lanka 15. November 2013 9. Januar 2015
Maithripala Sirisena Sri Lanka 9. Januar 2015 27. November 2015
Joseph Muscat Malta 27. November 2015 19. April 2018
Theresa May Vereinigtes Königreich 19. April 2018 24. Juli 2019
Boris Johnson Vereinigtes Königreich 24. Juli 2019 24. Juni 2022
Paul Kagame Ruanda 24. Juni 2022 amtierend
 
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