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Cannabis-Aktien: Mit diesen Aktien könnten Sie von der Legalisierung profitieren
Durch die Legalisierung wächst das Interesse an Cannabis. Hier lesen Sie, wie Sie mithilfe von Aktien von dem Geschäft profitieren könnten.
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Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild) | In Cannabis steckt viel Potenzial für das große Geschäft. Welche Aktien gibt es?
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 15.04.2024 09:42 Uhr

Die Legalisierung von Cannabis war bereits im Koalitionsvertrag ein erklärtes - wenngleich umstrittenes - Ziel der Ampel-Regierung und wurde mittlerweile wirklich umgesetzt: Eigenanbau und Besitz bestimmter Mengen der Droge sind seit dem 1. April 2024 erlaubt, im Juli sollen dann Cannabis-Clubs zum gemeinsamen Anbau möglich werden. Auch wenn der Markt erst mal reguliert bleibt, kommen Privatpersonen künftig leichter an Cannabis-Produkte. Und auch der Markt für medizinisches Cannabis könnte bald boomen. 

Kein Wunder also, dass viele Unternehmen großes Potenzial im zukünftigen Cannabis-Markt sehen. Wer als Anleger rechtzeitig aufspringt und auf die richtigen Aktien setzt, könnte dabei vom Hanf-Boom profitieren. Aber welche Aktien sind dabei am aussichtsreichsten?

Cannabis-Aktien: Welche Unternehmen sind im Cannabis-Geschäft?

Während die Legalisierung in Deutschland erst langsam in Gang kommt, ist der Cannabis-Konsum in Kanada schon seit Jahren legal. Und auch einige Bundesstaaten der USA haben Marihuana legalisiert. Dort boomt der Konsum: Im Jahr 2022 gaben die Kanadier laut der Trading-Plattform Lynx für Marihuana rund 4,5 Milliarden US-Dollar aus. Wenig überraschend ist es auch, dass die weltgrößten Cannabis-Unternehmen in Kanada und in den USA sitzen. Doch auch in Deutschland hoffen einige Unternehmen auf einen Milliardenmarkt. Zahlreiche Start-Ups und Investoren haben das Potenzial der Cannabis-Branche erkannt. Denn rund 75 Prozent des europaweiten Umsatzes mit medizinischem Cannabis entfallen laut dem Tagesspiegel auf den deutschen Markt. Der Deutsche Cannabis-Markt ist laut Handelsblatt nicht nur der größte, sondern auch der am schnellsten wachsende in Europa.

Cannabis-Unternehmen werden laut dem Finanz-Magazin Forbes in zwei unterschiedliche Kategorien eingeteilt: sogenannte "Pure Plays" – Unternehmen, die sich ausschließlich auf Cannabis spezialisiert haben – und sogenannte Large-Cap-Unternehmen, die zwar nicht ausschließlich aber ebenfalls in der Cannabis-Branche tätig sind. Zu Letzteren zählen zum Beispiel große Pharmakonzerne, die vom medizinischen Cannabis profitieren.

Cannabis-Aktien: Sollte man in Cannabis investieren?

Die voranschreitende Legalisierung rund um den Globus - zu medizinischen Zwecken oder für den Freizeitgebrauch - schiebt auch die Cannabis-Branche an. Laut einer Analyse von Allied Market Research soll der weltweite Cannabis-Sektor bis zum Jahr 2031 einen Marktwert von 148,9 Milliarden US-Dollar erreichen. Zum Vergleich: im Jahr 2021 wurde der globale Markt mit 25,7 Milliarden US-Dollar beziffert. Das wäre innerhalb von zehn Jahren eine jährliche Wachstumsrate von 20,1 Prozent.

Aber ist die Branche auch etwas für private Anleger? Forbes schreibt über die Cannabis-Aktien: "Je nach persönlicher Vorliebe und Portfoliobedürfnissen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, cannabisbezogene Beteiligungen in deinem Portfolio zu testen." Doch die Branche ist noch nicht sehr etabliert, vor allem in Deutschland. Das Finanz-Portal finanzwissen.de warnt deshalb: "In einer jungen Branche wie dieser ist äußerste Vorsicht geboten." Deshalb sollten sich Anleger nur mit den größten und bekanntesten Aktien der Cannabis-Branche befassen. Außerdem sei es sinnvoll, in mehrere Cannabis-Aktien oder einen Cannabis-ETF zu investieren. Damit reduziere man das Risiko.

Cannabis-Aktien aus Deutschland: Synbiotic

Synbiotic bezeichnet sich selbst als "Europas führendes Cannabinoid-Unternehmen". Die Unternehmensgruppe ist demnach an allen Produktionsschritten "vom Feld ins Regal" beteiligt, also über die Produktion bis hin zum Handel. Kerngeschäfte sind laut eigenen Angaben des Unternehmens Forschung, Entwicklung, Cannabis-Anbau sowie die Produktion und Vermarktung von Hanf-, CBD und Cannabis-Produkten.

In einer Pressemitteilung von Ende November 2023 schreibt das Unternehmen: "Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung über die Geschäftsbereiche der Synbiotic-Gruppe hinweg und die für 2024 geplante Legalisierung hält es das Management für möglich, innerhalb der nächsten zwei Jahren frühere Umsätze (aus den Jahren vor 2021) erzielen zu können, was einer Verdopplung der aktuellen Umsätze entsprechen würde.

Das Portal finanztipp.de schreibt: "Derzeit ist die Unternehmensgruppe noch sehr klein, aber die Wachstumsperspektiven sind vorhanden." Derzeit (Stand: 29.11.2023) liegt die Synbiotic-Aktie bei 3,11 Euro.

Cannabis-Aktien aus Deutschland: Cantourage

Das Berliner Unternehmen Cantourage importiert medizinisches Cannabis und produziert Cannabis-Arzneimittel wie Dronabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). 

Im November 2022 kam die Cantourage-Aktie zu einem Preis von 6,48 Euro an die Börse und stieg seitdem. Cantourage plant laut eigenen Angaben den systematischen Ausbau der Produktionskapazitäten und die verstärkte Erschließung neuer Märkte. Das zahlt sich wohl jetzt schon aus: „Wir wachsen stärker als der Markt“, sagte Firmenchef Philip Schetter gegenüber dem Tagesspiegel.

Cannabis-Aktien aus Deutschland: Cannovum AG

Das Berliner Start-Up Cannovum möchte auf dem wachsenden Cannabis-Markt laut Eigenbeschreibung vor allem mit Nachhaltigkeit und hoher Qualität überzeugen. Das Unternehmen verfügt über alle nötigen Lizenzen für die Herstellung, Verarbeitung und den Vertrieb von medizinischem Cannabis – aber auch für den Freizeitkonsum, wie er nun erlaubt sein wird. Und darauf will sich das Unternehmen wohl auch konzentrieren. Doch genau das scheint nun zum Problem zu werden, denn das Legalisierungskonzept der Ampel sieht keine vollständige Legalisierung vor. Statt des Freizeit-Markts fokussiert sich die Ampel eher auf den Eigenanbau.

Cannabis-Aktien aus Deutschland: Vielversprechende Unternehmen

In Deutschland tummelten sich bereits zum Zeitpunkt des Koalitionsvertrags 2021 wohl zwischen 60 und 80 Start-Ups auf dem Cannabis-Markt, berichtet das Handelsblatt. Die meisten deutschen Unternehmen sind dabei entweder auf medizinisches Cannabis oder auf CBD-Produkte spezialisiert. Einige Unternehmen wachsen stetig - und könnten demnächst an die Börse gehen. Adrexpharma aus Koblenz, Demecan oder der Cannabis-Großhändler Cansativa sind dabei echte Größen, die durchaus einen Gang an die Börse wagen könnten.

Ein Unternehmen ist da schon einen Schritt weiter: Im Oktober 2023 verkündete Cannamedical Pharma, den Börsengang zu planen. Durch die bevorstehende Legalisierung erwartet Cannamedical für 2024 steigende Umsätze - bis zu einer Verzehnfachung. Nach eigenen Angaben hat Cannamedical Pharma bei Cannabis-Arzneimitteln in Deutschland aktuell einen Marktanteil von etwa 25 Prozent. Gründer David Henn sieht es als "gut möglich" an, sein Unternehmen 2024 oder 2025 an die Börse zu bringen.

Cannabis-Aktien aus Nordamerika: Welche Unternehmen im Ausland lohnen sich?

Forbes hält die Auswahl der in Deutschland verfügbaren Cannabis-ETFs im Vergleich zu den USA für eingeschränkt. Die größten Unternehmen, die ausschließlich im Cannabis-Markt aktiv sind, sind laut finanzwissen.de das an der kanadischen Börse gehandelte Curaleaf sowie der US-Konzern Tilray. Als eines der weltweit ersten Unternehmen der Cannabis-Branche, das eine Erlaubnis zum legalen Anbau sowie Verkauf von medizinischem Cannabis erhalten hat, gilt Tilray laut finanzwissen.de als Weltmarktführer im Bereich medizinisches Cannabis. Die Tilray-Aktie ist entsprechend vielversprechend - und das, obwohl sie aktuell bei nur rund 1,64 Euro liegt.

Das kanadische Unternehmen Cronos hat seinen Hauptsitz in Toronto. Es investiert vor allem in Forschung und Technologien rund um Cannabis. Mit den Cronos-Aktien können deutsche Anleger laut Forbes beispielsweise auf dem Börsenplatz Tradegate handeln. Jazz Pharmaceuticals ist ein neuer Akteur auf dem Cannabis-Markt. Im Gegensatz zu Tilray gilt der Kurs der Cannabis-Aktie von Jazz Pharamceuticals als deutlich stabiler.

Wer nicht auf einzelne Unternehmensaktien setzen will, kann alternativ auch in ETFs, also börsengehandelte Indexfonds, investieren. Hierzulande sind laut Forbes zwei Cannabis-ETFs handelbar, die teils auf dieselben Aktien zurückgreifen: der Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF sowie der HANetf The Medical Cannabis and Wellness UCITS ETF.

Übrigens: Aktien lassen sich gut online handeln - sofern man beim Anlegen manche Dinge beachtet.

 
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