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Ernährung
Abnehmen mit Kartoffeln: Kann man so schnell und gesund Gewicht verlieren?
Kartoffeln werden in einer Diät häufig gemieden, denn sie enthalten viele Kohlenhydrate. Dabei kann die Knolle auch bei der Gewichtsabnahme helfen. Aber ist das empfehlenswert?
41694807.jpg       -  Kartoffeln können auch beim Abnehmen helfen.
Foto: Arno Burgi, dpa (Symbolbild) | Kartoffeln können auch beim Abnehmen helfen.
Pegah Julia Meggendorfer
 |  aktualisiert: 06.06.2024 12:04 Uhr

Wer abnehmen will, greift für gewöhnlich nicht zur Kartoffel. Denn diese enthält Stärke, also viele Kohlenhydrate. Von Abnehm-Coaches wird die Kartoffel daher immer wieder verteufelt. Geschieht das zu Unrecht? Tatsächlich schwört die sogenannte Kartoffel-Diät darauf, dass man nur mit der Hilfe von Kartoffeln abnehmen kann. Aber kann das wirklich funktionieren?

Wie funktioniert die Kartoffel-Diät?

Bei der Kartoffel-Diät ist der Name Programm. Eine der beliebtesten Varianten dieser Diät stammt vom Autoren Tim Steele. In seinem Buch "Potato Hack - Weight Loss Simplified" empfiehlt er, wer abnehmen will, solle drei bis fünf Tage lang ausschließlich Kartoffeln essen. Auch eine Mengenangabe gibt er an: Täglich solle man zwischen 900 Gramm und 2,3 Kilo zu sich nehmen. Natürlich kann aber nicht einfach endlos Kartoffelchips essen. Denn es ist zu beachten: Die Kartoffeln müssen fettfrei zubereitet sein. Auch "Toppings" wie Butter oder saure Sahne sind nicht erlaubt. Wenn man es nicht aushält, die Kartoffel ohne etwas Gewürz zu essen, darf man ein bisschen nachsalzen. Alle anderen Lebensmittel, Beilagen oder Gewürze sind während dieser Tage tabu.

Natürlich gibt es aber auch Abstufungen dieser Diät. Eine mildere Variante erlaubt neben der Kartoffeln auch noch fettarm zubereitetes Gemüse, mageres Fleisch, gedünsteten Fisch und etwas Obst, Eier und Magerquark zu sich zu nehmen. Dabei dauert die Kartoffel-Diät dann eine gesamte Woche. Von den Kartoffeln isst man dann natürlich etwas weniger: zwischen 600 Gramm und einem Kilo werden bei dieser Diät empfohlen.

Ist die Kartoffel-Diät gesund?

Bei der Kartoffel-Diät nimmt man eine beträchtliche Menge Kartoffeln zu sich. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt nur eine Menge von 250 Gramm Kartoffeln pro Woche. Es ist nicht direkt ungesund, Kartoffeln zu essen, denn laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) sind Kartoffeln kalorienarm und bestehen zu 80 Prozent aus Wasser. Während der Kartoffel-Diät werden aber nicht alle wichtigen Nährstoffe abgedeckt, denn Kartoffeln enthalten nur sehr wenig Protein und nahezu kein Fett.

Weil sich die Kartoffel-Diät auf einen speziellen Nährstoff konzentriert, zählt sie zu den sogenannten Monodiäten. Diese zielen laut der Techniker Krankenkasse (TK) darauf ab, durch eine einseitige und kalorienarme Ernährung den Körper dazu zu bringen, auf seine Fettreserven zurückzugreifen. Das Problem: Häufig greift der Körper zunächst auf Glykogen zurück, eine Art Kohlenhydrat, das vor allem Wasser speichert. Es geht also viel Wasser verloren und kaum Fett.

Dadurch, dass man sich in dieser Phase so einseitig ernährt, kommt es außerdem häufig zu Heißhungerattacken. Denn eine Monodiät führt laut der Krankenkasse AOK zu einer Mangelernährung: Dem Körper fehlen Nährstoffe und er möchte das ausgleichen. Ein weiteres Problem ist der Jo-Jo-Effekt. Wie auch andere Monodiäten birgt die Kartoffel-Diät die Gefahr, dass man wieder zunimmt, wenn man zur vorherigen Ernährungsweise zurückkehrt. Die Kartoffel-Diät ist auch deswegen nicht ideal zum Abnehmen geeignet, weil sie keine Möglichkeit bietet, wie man langfristig die Ernährungsweise umstellen kann. Monodiäten wie die Kartoffel-Diät werden weder von der AOK noch von der TK empfohlen.

Wie kann ich trotzdem mit Kartoffeln abnehmen?

Um nachhaltig abzunehmen, sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten, die alle Nährstoffe abdeckt. Auf Kartoffeln muss man dabei natürlich nicht verzichten. Wie gesund eine Kartoffel aber ist, kommt laut AOK darauf an, wie man sie zubereitet.

Optimal bereitet man Kartoffeln im Ofen oder im Topf zu. Gebackene Kartoffeln, sowie Pellkartoffeln oder auch abgekühlte, gekochte Kartoffeln haben einen niedrigeren Kaloriengehalt als ihre knusprigen Alternativen. Außerdem empfiehlt die AOK, die Schale der Kartoffel nicht mitzuessen. Auf Pommes Frites, Bratkartoffeln, Kartoffelklöße und Kartoffelgratin sollte man beim Abnehmen lieber verzichten - auch wenn es schwerfällt.

Übrigens eignen sich langfristige Ernährungskonzepte wie zum Beispiel die Mittelmeer-Diät besser zum Abnehmen, da bei ihnen die gesamte Ernährung umgestellt und dann auch beibehalten wird. Zwar verliert man dabei nicht so schnell Gewicht, aber es kommt auch nicht zu einem Jo-Jo-Effekt.

 
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