Die rasante Dynamik von Kunstauktionen wird jedem, der sie einmal verfolgt hat, schnell und eindrücklich bewusst. Denn die Preise können in astronomische Höhen schnellen, insbesondere wenn das Gemälde von einem renommierten Künstler oder einer anerkannten Künstlerin stammt. So auch beim teuersten Gemälde der Welt, das von Leonardo da Vinci gemalt worden sein soll und bei einer Auktion in New York einen Preis von mehr als 300 Millionen Euro erzielt hat. Das ist das teuerste Gemälde der Welt.
Das teuerste Gemälde der Welt: Salvator Mundi
Beim teuersten Gemälde der Welt handelt es sich laut Guinnes World Records um das Bild Salvator Mundi, welches vom italienischen Universalgelehrten Leonardo Da Vinci gemalt worden sein soll. Dabei erzielte es einen Verkaufspreis von 450,312,500 US Dollar, was umgerechnet in etwa 383.867.000 Euro entspricht. Noch nie zuvor wurde ein derart hoher Preis auf einer Auktion für ein Kunstwerk erzielt, womit Salvator Mundi den Titel als das teuerste Gemälde der Welt innehat. Das Ölgemälde zeigt Jesus Christus als "Erlöser der Welt", seine rechte Hand erhebt sich in einer segnenden Geste, während er in seiner Linken eine Kristallkugel trägt.
Manche Experten sind der Ansicht, dass Leonardo da Vinci das Kunstwerk für die königliche Familie Frankreichs erschuf, so Guinnes World Records. Das Gemälde verschwand im Jahr 1763 für über 150 Jahre. Nachdem es über die Jahrhunderte in den Händen verschiedener Sammler war, tauchte das Werk im Jahr 2005 bei einer kleinen, regionalen Auktion in den Vereinigten Staaten wieder auf. Vor diesem Fund wurde es im Jahr 1958 bei Sotheby's für etwas mehr als 50 Euro verkauft, da es als Kopie abgetan worden war.
Versteigerung des teuersten Gemälde der Welt
Im Jahr 2017 wurde das Ölgemälde mit dem Namen Salvator Mundi laut Deutschlandfunk Kultur bei einer Auktion im Auktionshauses Christie's in New York versteigert. Die unglaubliche Summe von 450 Millionen Dollar übertraf laut Bericht deutlich die Erwartungen der Experten, die den Wert des etwa 66 mal 46 Zentimeter großen Christus-Porträts vorab auf etwa 100 Millionen geschätzt hatten. Bis zur Versteigerung war das Bild im Besitz des russischen Milliardärs Dmitri Rybolowlew, den Zuschlag erhielt am Tag der Auktion ein anonymer Telefonbieter. Im Nachgang berichtete die New York Times, dass es sich bei diesem Telefonbieter um den saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman handeln soll.
Ist das teuerste Gemälde der Welt überhaupt von Da Vinci?
Obwohl das Gemälde bei der Auktion diesen hohen Preis erzielte, ist gar nicht gesichert, dass es überhaupt von Leonardo Da Vinci gemalt wurde. In einem Gespräch mit Deutschlandfunk Nova meinte der Kunstexperte Frank Zöllner, dass es schwierig sei, die Echtheit eines so alten Werkes wie "Salvator Mundi" zweifelsfrei festzustellen. Ohne Dokumentation stützt sich laut ihm die Beurteilung auf technische Untersuchungen und das Erfahrungswissen von Experten. Zöllner vermutet, dass das Gemälde aus Leonardos Werkstatt stammt, wobei der Künstler als Konzeptionierer gilt. Es sei demnach wahrscheinlich, dass auch Schüler und Mitarbeiter von Leonardo am Werk beteiligt waren. Zudem weist er im Gespräch darauf hin, dass die Beteiligung von Schülern und Gehilfen an Kunstwerken, auch in der modernen Kunst, nicht ungewöhnlich ist. Die genaue Identität der Personen, die vor 500 Jahren am "Salvator Mundi" gearbeitet haben, bleibt daher unklar, aber für Zöllner steht fest, dass das Bild aus Leonardos Werkstatt stammt, gestützt durch Vorzeichnungen und Kopien aus dieser Zeit.
Teuerstes Gemälde der Welt: Wieso dennoch so viel gezahlt wird
Warum erzielte das Gemälde trotz möglicher Nichtzuschreibung an Da Vinci einen derart hohen Preis? Über die Beweggründe für den Handel mit Kunstwerken zu exorbitanten Preisen, selbst wenn deren Ursprung unsicher ist, kann nur spekuliert werden. Kunstmarktexperte Tobias Timm gibt laut einem Bericht des Bayrischen Rundfunks in seinem Buch "Falsche Bilder, Echtes Geld" einen interessanten Ansatz. Er beleuchtet laut BR unter anderem den Erfolg des Fälschers Wolfgang Beltracchi, der selbstgemalte Werke als verschollene Meisterwerke großer moderner Maler ausgab und für Millionen verkaufte. Ob die Herkunft des Gemäldes geklärt ist oder nicht, erklärt Timm die hohen Kunstpreise auf dem Markt so, dass es ein Akt sei, mit dem man sehr viel symbolisches Kapital unter Gleichgesinnten machen könne, wenn man für einen Gegenstand, der für andere wie Müll aussehe, Millionen ausgebe und sich so durch diesen Exzess herausstellen und abgrenzen würde.
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