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Pflege
300 Euro mehr Pflegegeld? Das fordern Patientenschützer
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert mehr finanzielle Unterstützung für die Pflege zu Hause und damit eine sofortige und pauschale Erhöhung des Pflegegeldes um 300 Euro.
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Foto: Tom Weller, dpa (Symbolbild) | Angehörige leisten einen großen Teil der Pflege. Patientenschützer fordern daher nun mehr finanzielle Unterstützung.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 21.05.2024 13:29 Uhr

In Deutschland findet ein Großteil der Pflege zu Hause statt. Laut dem Statistischen Bundesamt Destatis werden von den etwa fünf Millionen pflegebedürftigen Menschen 84 Prozent in den eigenen vier Wänden von Verwandten und Zugehörigen - mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst - versorgt. Gleichzeitig herrscht in der Pflege ein Fachkräftemangel. Destatis zufolge werden bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Schon jetzt scheinen Pflegekräfte insbesondere in der Altenpflege häufiger an ihr Limit zu kommen. So hat der Krankenstand in der Pflege im vergangenen Jahr laut Krankenkassen-Daten einen neuen Höchststand erreicht.

Die Pflege zu Hause soll daher gefördert und gestärkt werden. Das ist neben der Entlastung von pflegenden Angehörigen auch eines der Ziele der Pflegereform 2023. Nun fordern Patientenschützer eine sofortige und pauschale Erhöhung des Pflegegeldes um 300 Euro. Was hat es damit auf sich? 

Warum fordern Patientenschützer 300 Euro mehr Pflegegeld?

Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai 2024 hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz mehr finanzielle Unterstützung für die Pflege zu Hause gefordert. "Ohne dieses kräftezehrende Engagement der meist weiblichen Angehörigen wäre die Altenpflege längst zusammengebrochen", sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Damit die Bundesregierung angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten unmittelbar helfen könne, "muss das Pflegegeld sofort und pauschal um 300 Euro erhöht werden", erklärt der Patientenschützer.

Außerdem fordert die Stiftung für berufstätige Pflegende ein steuerfinanziertes "Pflegezeitgeld". Eine solche Leistung sei überfällig und könne nach dem Vorbild des Elterngeldes für Mütter und Väter nach der Geburt eines Kindes umgesetzt werden. 

300 Euro mehr Pflegegeld: Wie hoch wäre es dann bei Pflegegrad 2, 3, 4 und 5?

Zuletzt wurde das Pflegegeld zum 1. Januar 2024 um fünf Prozent erhöht. Laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) ist die nächste Pflegegeld-Erhöhung für den 1. Januar 2025 geplant - dann um 4,5 Prozent.

So viel Geld bekommen Pflegebedürftige demnach 2024 und ab 2025:



2024 2025
Pflegegrad 1 kein Anspruch kein Anspruch
Pflegegrad 2 332 Euro 347 Euro
Pflegegrad 3 573 Euro 598 Euro
Pflegegrad 4 765 Euro 799 Euro
Pflegegrad 5 947 Euro 989 Euro

Nun hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine sofortige und pauschale Erhöhung des Pflegegeldes um 300 Euro gefordert. Wie viel Geld würden Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 - erst dann besteht Anspruch - bei einer solchen Erhöhung aktuell und ab 2025 bekommen?

Wir haben es ausgerechnet: 



2024 2025
Pflegegrad 2 632 Euro 647 Euro
Pflegegrad 3 873 Euro 898 Euro
Pflegegrad 4 1065 Euro 1099 Euro
Pflegegrad 5 1247 Euro 1289 Euro

Eine solche Anpassung um 300 Euro würde sich auch auf das anteilige Pflegegeld bei der Kombinationsleistung auswirken, wenn sowohl ein ambulanter Pflegedienst als auch Angehörige sich um die pflegebedürftige Person kümmern.

 
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